Julia Garcia Bio

Presseerklärung

Julia Garcia: "Hot Spell"
Ausstellung im nw9
vom 29. August bis 7. November 2023

Neue Weyerstrasse 9
50676 Köln

 

Die kubanisch-amerikanische Künstlerin (Jahrgang 1992) wuchs in Pompano Beach, Südflorida auf. Ihre Jugend in Florida prägen ihre Werke und die Wahl ihrer Motive. Schlagzeilen, Springbreak-Kultur, Schein und die Beeinflussung der Natur Floridas.

Garcia erhielt 2014 ihren BFA an der School of Visual Art und 2016 ihren MFA an der Hoffberger School of Painting am Maryland Institute College of Art.

Sie erhielt Einzelausstellungen im Sawgrass, Night Club Gallery, St. Paul, MN, Information Lines, Permanent Installation, in der King Abdullah University of Science and Technology, Thuwal, Saudi-Arabien; Blue Raspberry, und im Lazarus Center, Baltimore.

Julia Garcias Leinwände bleiben ungrundiert, sie arbeitet mit stark verdünnter Acrylfarbe und stellenweise mit Tinte auf der Rohleinwand; diese Technik wirkt auf die Absorption und das Aussehen der Farbpigmente auf der Leinwand. An anderen Stellen lässt sie bewusst die rohe Leinwand frei und zu einem Teil des Bildes werden. Mit Hilfe der sich teils überlagernden in das Leinen eingezogenen verdünnten Acrylfarbe und ihren Naturabbildungen bildet sie die Geografie und Pflanzen in den Everglades, der Region ihrer Kindheit und Jugend, und deren Umgebung nach. 

Ingenue_52x60_2022


Die Jägerinnen posen teilweise leicht bekleidet mit dem Alligator, den Betrachtenden wird eine Objektivierung des Aktes und der Darstellung unterstellt. Der erste Blick fällt auf die Frau und den Alligator, das zugrunde liegende Problem ist die Jagd auf diese für das Ökosystem wichtige Lebewesen. Die Trophäenjagd auf Alligatoren ist in Florida auf privatem Land das ganze Jahr über legal.

Die Gefahr, die aus dem spielerischen Ringen mit einem Alligator erwächst, ist kaum spürbar; Angreifer und Opfer werden vertauscht. Die Werktitel „Kiss“ und „Ingenue“ in Verbindung mit dem Umschlingen des Alligators (Abb. Links) können auch liebevolle Deutungsansätze suggerieren, wobei der Mensch auf Julia Garcias Werken die Natur angreift. Wildnis und Stadtentwicklung treffen in ihren Werken aufeinander.

Florida ist voller Widersprüche und Spannungen, Attraktionen, Luxus-Strände und Designerboutiquen, zugleich plakative Reklamen, Schlagzeilen und Gewalt.

Die Attraktionen sind wie an vielen Orten Replikate und Konstrukte eines Showbildes oder inspiriert von vorherigem. Wie das Cinderella-Schloss im Magic Kingdom (Florida), das Julia Garcia in ihren 2023 entstandenen Werken als zentrales Motiv wählt.

Subtropical_2023_Acrylic and ink on canvas_42x48inches

Das Cinderella-Schloss ist inspiriert von einer Reihe fiktiver und realer Schlösser. Das erste dieser Disney Märchenschlösser war das 1955 eröffnete Dornröschenschloss in Kalifornien, das dem deutschen Schloss Neuschwanstein nachempfunden war. Das Schloss und Gelände wird unter anderem damit beworben perfekte Fotomotive zu bieten. Auch hier wird der Mensch in den Mittelpunkt gerückt. Das Feuerwerk demonstriert nochmal stärker den Eingriff in die Ökologie.

Garcias Werke betrachten die Dominanz des Menschen und hinterfragen den übermächtigen Eingriff über Flora und Fauna und dem Verhältnis des Menschen zu seiner Umwelt

Der nw9, benannt nach seinem Standort in der Neue Weyernstrasse 9 in Köln, führt Impulse von Michael und Eleonore Stoffel weiter, die sich bis zu ihrem Tode 2005 und 2007 in beispielhafter Weise für die Vermittlung von Kunst Deutschland eingesetzt und in den 1970-iger Jahren auch das bekannte Terrassenhaus in Köln als Wohn- und Geschäftshaus bei dem Architekten Erwin H. Zander beauftragt haben.

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nw9 is open Fridays from 12 p.m. to 5 p.m. and by appointment.
For appointments, please contact info@nw9.space.

nw9 - Kunstraum der Stiftung Kunstwissenschaft Köln
Neue Weyerstraße 9
50676 Köln